Hannover wählt gentechnikfrei

Am 8. März 2006 protestierten Aktivisten der Greenpeace-Gruppe Hannover gegen die Hersteller von Landliebe und Weihenstephan. Milchprodukte aus diesen Molkereien stammen von Kühen, die mit Gentechnik veränderten Pflanzen gefüttert werden. Und dies, obwohl die große Mehrheit der Bevölkerung Gentechnik ablehnt. In Hannover hatten Passanten die Möglichkeit, bei einer Abstimmung zu Gentechnik in Lebens- und Futtermitteln mitzumachen und sich an einer Protest-Postkarten-Aktion gegen Landliebe und Weihenstephan zu beteiligen.

Hintergrund
Greenpeace protestiert gegen Landliebe- und Weihenstephan-Molkereiprodukte, deren Milch mit Hilfe von genmanipuliertem Soja- oder Mais-Futter hergestellt wird. Erst kürzlich veröffentlichte Greenpeace Analysen, nach denen bei zwei von fünf Landliebe-Milchbauern Gen-Soja im Futtermittel gefunden wurde. Eine Probe enthielt sogar 100 Prozent Gen-Soja. Die Umweltschützer weisen darauf hin, dass der Einsatz von Gen-Futter mit dem Idyll nicht zusammen passt, das die Marken in ihrer Werbung zeigen. Der Anbau von Gen-Soja in Südamerika ist mit verantwortlich für die rasante Urwaldzerstörung und den erhöhten Einsatz von giftigen Spritzmitteln. Bei Fütterungsversuchen mit Gen-Mais an Ratten zeigten die Tiere Veränderungen an Organen und Blutbild.

Gen-Pflanzen im Tierfutter bei Landliebe und Weihenstephan
Diesmals nicht im Kühlregal sondern mitten auf dem Kröpke: Eine drei Meter große Weihenstephan-Flasche und ein übergroßes Landliebe-Glas konnten Passanten bereits von Weitem erkennen. Auf den beiden Attrappen prangte ein großes Warndreieck mit der Aufschrift Achtung! Gen-Pflanzen im Tierfutter. Damit protestierten Aktivisten der Greenpeace-Gruppe Hannover am 8. März 2006 gegen die Hersteller von Landliebe und Weihenstephan. Milch, Joghurt, Butter und weitere Produkte aus diesen Molkereien stammen von Kühen, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert werden. Und dies, obwohl die große Mehrheit der Bevölkerung Gentechnik ablehnt.

Achtung! Gen-Pflanzen im Tierfutter stand auf dem gelben Banner, das die Greenpeacer aufgestellt hatten. Anstatt Land-Idylle und Alm-Nostalgie zeigte Greenpeace den Passanten, für was Landliebe und Weihenstephan wirklich stehen: Profitgier ohne Rücksicht auf Mensch und Tier.

Zeigen Sie Gentechnik die rote Karte!
Die Bevölkerung von Hannover hatte die Möglichkeit, bei einer Abstimmung zu Gentechnik in Lebens- und Futtermitteln mitzumachen und sich an einer Protest-Postkarten-Aktion gegen Landliebe und Weihenstephan zu beteiligen. Passanten gaben am Greenpeace-Stand ihre Stimme für oder gegen Gentechnik ab. Sie entschieden sich mittels Wahlpostkarte, ob sie Lebensmittel ohne Gentechnik (grüne Karte) oder mit Gentechnik (rote Karte) wollen.

Das Ergebnis war eindeutig: 329 von insgesamt 333 Stimmen waren für gentechnikfreies Essen, nur 4 Passanten votierten für Gentechnik im Essen. Des Weiteres stimmten 305 Verbraucher mit einer weiteren Protestpostkarte dafür, dass Supermärkte in der Region Marken wie Landliebe und Weihenstephan aus ihrem Angebot nehmen sollen. Diese Postkarten überreichte die Greenpeace-Gruppe Hannover noch am selben Tag der Leitung des Eurospar-Supermarktes am Kröpke.

Ergebnis
Die Überraschung der Verbraucher, dass gerade Landliebe und Weihenstephan nicht auf Gentechnik verzichten möchten, war groß. Viele Passanten informierten sich bei den Greenpeacern und gaben ihre Stimme bei der Gentechnik-Wahl ab, um den Protest gegen Genfutter zu unterstützen.