Pestizidbelastung bei Rewe & Co.: Mehr Gift fürs Geld

Greenpeace hat bei dem bisher größten unabhängigen Test von Obst- und Gemüse aus deutschen Lebensmittel-Supermärkten erneut erhebliche Pestizid-Rückstände gefunden. Bei einem bundesweiten Gruppenaktionstag zu Pestiziden haben Greenpeace-Aktivisten den neuen Pestizidratgeber vorgestellt und verteilt. Auch in Hannover protestierte die örtliche Greenpeace-Gruppe am 24. Februar vor drei Rewe-Supermärkten im Stadtgebiet.

Hintergrund
Greenpeace hat bei dem bisher größten unabhängigen Test von Obst- und Gemüse aus deutschen Lebensmittel-Supermärkten erneut erhebliche Pestizid-Rückstände gefunden. Verbraucher können bei konventioneller Ware deshalb noch nicht aufatmen. Wer Rückstand-freies Obst und Gemüse genießen möchte, sollte weiterhin auf Bio-Produkte zurückgreifen. m Herbst 2006 hat Greenpeace 576 Obst- und Gemüseproben der führenden Supermarktketten in Deutschland und Billa (REWE) in Österreich gekauft und auf rund 250 Pestizidwirkstoffe untersuchen lassen. Insgesamt ein Viertel der geprüften Ware wurde wegen zu hoher Spritzmittelgehalte als nicht empfehlenswert bewertet. Mehrere Proben enthielten sogar illegale Pestizide.

Bei einem bundesweiten Gruppenaktionstag zu Pestiziden haben Greenpeace-Aktivisten den neuen Pestizidratgeber vorgestellt und verteilt. Auch haben sie vor drei großen Supermarktketten gegen die zu hohen Pestizidbelastungen in Obst und Gemüse protestiert. Denn Rewe (Karstadt, Nahkauf, Bonus-Markt), Edeka und Tengelmann (Kaisers) schnitten in der Pestiziduntersuchung von Greenpeace am schlechtesten ab, gefolgt von Kaufhof, Real und Billa (REWE Österreich), die im Mittelfeld liegen. Die Billigdiscounter Lidl und Aldi schneiden dagegen am besten ab. Die Handelsketten können offenbar sehr schnell auf bessere Ware umstellen, denn Lidl war im ersten Test im Jahr 2005 noch trauriges Schlusslicht. Lesen Sie dazu bitte auch unsere Pressemitteilung.
Protestaktion in Hannover

Die Greenpeace-Gruppe Hannover protestierte am 24. Februar 2007 gegen die Belastung von Obst und Gemüse mit Pestiziden vor den Rewe-Märkten in der Limmerstr. 4, An der Wollebahn 4 und in der Marienstr. 45-47. Rewe, Tengelmann und Edeka haben im neuen Supermarkt-Vergleich von Greenpeace, der am 14. 2. veröffentlicht wurde, am schlechtesten abgeschnitten. Daher forderten die Greenpeacer in Hannover auf ihrem Banner: Stoppt Gift und Gentechnik im Essen.

Vor den Supermärkten verteilen die Aktivisten den druckfrischen Pestizidratgeber von Greenpeace und informierten die Kunden von Rewe & Co. sowie Passanten über die Pestizidbeastung bei den renommierten Marktriesen. Wer wollte, konnte seine Kritik an den Supermarktketten durch eine Unterschrift auf einer Protestunterschriftenliste von Greenpeace gegen Pestizide im Essen dokumentieren.

Mit Protestschildern und in weiße Kittel gekleidet, die an Lebensmitteltechniker erinnerten, riegen die Greenpeace-Aktivisten vor den Rewe-Märkten die Aufmerksamkeit auf sich.

Auf dem großen, orange farbenen Banner konten Passanten und Kunden die Forderung von Greenpeace an Rewe und Co. lesen: Stoppt Gift und Gentechnik im Essen!

Die Ergebnisse des Supermarktvergleichs finden Sie im neuen Ratgeber Essen ohne Pestizide. Bestellen können Sie die Broschüre auch telefonisch unter 040-30618-120.

Der Ratgeber listet drei Kategorien: Grün, Gelb und Rot. In die Kategorie Rot – das heißt nicht empfehlenswert – fielen in Deutschland bei Rewe 30 Prozent, bei Tengelmann 34 Prozent und bei Edeka 26 Prozent des untersuchten Obstes und Gemüses. In zahlreichen Fällen wurden sogar die gesetzlichen Höchstmengen erreicht oder überschritten.

Ergebnis
Die Greenpeacer in Hannover haben während der Aktion 700 Pestizidratgeber und Informationsflyer an Passanten verteilt. Auch die Mitarbeiter und Filialleiter von Rewe erhielten einen speziellen Infobrief (pdf, 600 kB), der sich über die Pestizidbelastung in ihrem Supermarkt informierte.

Eine Pressebericht über die Aktion ist in der H1-Sendung upwasch erschienen: In einem 90-Sekunden-Beitrag wurden die Zuschauer über die Pestizidbelastung in bestimmten Supermärkten informiert. Im Beitrag wurden auch Stellungnahmen der Filialleiter zu den Vorwürfen von Greenpeace gezeigt.