Klimaschutz ist kein Verbrechen!

Hannover, 23.12.09 – Neun Greenpeace-Aktivisten der Greenpeace-Gruppe Hannover demonstrierten heute vor dem Dänischen Konsulat in Hannover mit der Forderung an Dänemark, die vier inhaftierten Greenpeace-Aktivisten freizulassen. Die Aktivisten hatten am 18.12.2009 in Kopenhagen während des Klimagipfels für konsequenten Klimaschutz protestiert. Sie entrollten bei einem Empfang von Dänemarks Königin Margrethe II Banner mit der Forderung, endlich zu handeln statt zu reden.

Verkehrte Welt in Kopenhagen: Die internationale Politikerprominenz hat den Schauplatz ihres Versagens verlassen. Zurück bleiben die Greenpeace-Aktivisten – im Gefängnis Vestre Fængsel.

Nachdem es den Greenpeace-Aktivisten gelungen war, sich am 18.12.2009 im Konvoi zum offiziellen Staatsempfang vor den Wagen von Hillary Clinton einzureihen, schafften sie es schließlich bis in die Eingangshalle zum Bankett der Staats- und Regierungschefs bei Dänemarks Königin.

Dort zeigten sie die Transparente »Politicians talk – Leaders act« (Politiker reden, Anführer handeln). Die Aktivisten, einer getarnt als Bodyguard und zwei in Galakleidung, wurden sofort von Sicherheitskräften zur Seite gedrängt und festgenommen. Juan Lopez de Uralde, Geschäftsführer von Greenpeace Spanien, übernahm bei der Gala-Aktion den Part eines Staatsoberhauptes. Seine Gattin spielte Nora Christiansen. Sie ist gebürtige Norwegerin, lebt seit zehn Jahren in Dänemark und ist seit ihrer Jugend in der Umweltbewegung aktiv. Der Dritte im Bunde war der Schweizer Greenpeace-Aktivist Christian Schmutz. Der vierte, der Greenpeace-Klimaexperte Joris Thijssen, wurde erst im Nachhinein am 19.12.2009 festgenommen.
Am 21.12.2009 verurteilte der Gerichtshof in Kopenhagen die Aktivisten zu einer unbedingten Gefängnisstrafe von drei Wochen. Seither sitzen die vier in Kopenhagen in Einzelhaft. Am 7. Januar wird über das definitive Strafmaß entschieden. Dieses kann -bedingt durch die Tatsache, dass sich die Aktion bei einem Empfang von Dänemarks Königin Margrethe II abspielte – durch ein altes monarchisches Gesetz noch verschärft werden. Das Paradoxe daran ist, dass einzig genau diese eine Milderung der Strafe bewirken könnte.

Greenpeace fordert die sofortige Freilassung der vier Aktivisten. Denn Klimaschutz ist kein Verbrechen!

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VIDEO: The Story of the Red Carpet Four
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+++ UPDATE 06.01.2010 +++
Nach 20 Tagen Untersuchungshaft sind die vier inhaftierten Greenpeace-Aktivisten endlich frei. Der Gerichtsprozess gegen die vier Klimaschützer steht aber noch an.

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