Erfolg: Nestlé will Urwald schützen

Kein Palmöl und Papier aus Regenwaldzerstörung – das verspricht Nestlé mit einem heute vorgestellten Aktionsplan. Ein Riesenerfolg für die Greenpeace-Kampagne zum Schutz des indonesischen Urwaldes!

Die Regenwälder Südostasiens sind mit ihrem vielfältigen Erscheinungsbild von überwältigender Schönheit: Mangrovengesäumte Meeresbuchten, tropischer Wald, sogar ganze Rhododendronwälder sind dort zu finden. Sie sind die Heimat von über 500 verschiedenen Säugetierarten, mehr als 1600 Vogelarten und allein 2000 Orchideenarten wurden bislang in ihnen entdeckt. Die Wälder Indonesiens werden nicht ohne Grund oft auch „Paradieswälder“ genannt.

Trauriger Fakt ist: Auch dieses Paradies wird bedroht. Die Regenwälder Südostasiens sind diejenigen Urwälder, die am schnellsten verschwinden. Bereits ⅔ der Wälder wurden bisher eingeschlagen, mit fatalen Folgen für die dortige Flora und Fauna. Schon allein bei der Orang-Utan-Population ist jährlich ein dramatischer Schwund zu verzeichnen.
Indonesien ist drittgrößter CO2- Emittent weltweit, direkt nach China und den USA – und das, obwohl nur 20% der Emissionen auf die Bevölkerung des Landes zurückzuführen sind. Der Großteil der CO2-Emissionen Indonesiens ist auf die Brandrodung der Urwälder zurückzuführen.

Doch warum wird der Urwald Südostasiens derart bedroht? Dies liegt zum Teil an den wertvollen Hölzern, die diese Wälder beherbergen. Aber vor allen Dingen müssen die Wälder den immer schneller wachsenden Palmölplantagen weichen.
Das billige Öl wird weltweit vielfach eingesetzt und die Nachfrage zerstört den Urwald Südostasiens unerbittlich.
Palmöl findet Verwendung in vielen Dingen, sei es Agrosprit, Waschmittel, Kosmetika, oder aber auch Lebensmittel. Oftmals unter dem Begriff „pflanzliches Fett“ wird es z.B. für Kosmetikprodukte von L’Oreal, für Waschmittel von Henkel und auch für Schokoriegel von Mars verwendet. Nestlé, als größten Lebensmittelhersteller weltweit, traf auch Verantwortung für die Zerstörung der südostasiatischen Urwälder: Die Firma bezog Palmöl aus nicht nachhaltigen Quellen um Produkte wie z.B. den Schokoriegel KitKat zu fertigen. Sie hatte Verträge mit der Firma Sinar Mas, dem größten Palmölhersteller Indonesiens. Diese Firma ist maßgeblich für die Brandrodung von Urwäldern in Indonesien verantwortlich und begeht dabei auch zahlreiche Menschenrechtsverletzungen.

Seit Anfang des Jahres konzentriert sich Greenpeace International auf Nestlé und die Palmöl-Problematik, die hinter den Produkten der Firma steckt. KitKat wurde, als Beispiel für ein Nestlé-Produkt auf das die Palmöl-Problematik zutrifft, besonders fokussiert.

In diesem Rahmen konzentrierte sich auch der Urwald-Bereich der Greenpeace-Gruppe Hannovers seit Januar auf den Themenschwerpunkt Palmöl und Nestlé.
Mit zahlreichen Protestaktionen traten wir in Kontakt mit den Verbrauchern in Hannover und trafen mit dem Thema auf viel Interesse und Bestürzung. Die Verbraucher bekamen die Möglichkeit, sich durch uns direkt an den Konzern zu wenden und durch Postkartenaktionen eine Umstellung auf Palmöl aus nachhaltigen Quellen zu fordern. Zahlreiche Menschen beteiligten sich – mit enormen Erfolg!

Am 17.05.2010 gab Nestlé offiziell bekannt: Ab sofort soll sämtliches Pflanzenfett und Papier, das von der Firma für ihre Produkte benötigt wird, aus nachhaltigen Quellen stammen. Die Verträge mit Sinar Mas wurden gekündigt, da die Firma diesen Anforderungen nicht entspricht. Somit wurde ein entscheidender Schritt für die Rettung der Regenwälder Südostasiens erzielt.


Weitere Infos zur Kampagne