Laufender Protest: Von wegen voRWEg gehen!

Zwölf Aktivisten von Greenpeace Hannover protestierten am Freitag beim Staffellauf „Team-Challenge“ u.a. als LäuferInnen kreativ gegen RWE. Der Lauf durch die Natur der Herrenhäuser Gärten passt nämlich so gar nicht zur schmutzigen Geschäftspolitik des Energiekonzerns.

RWE war erstmals Hauptsponsor der Veranstaltung und zuständig für die Prämierung des kreativsten Kostümes und des kreativsten Staffelstabs. Da ließen wir uns nicht zweimal bitten…

Flyer und ein großes Banner mit der Aufschrift „RWE Dreck-Strom: 63% schmutzige Kohlekraft, 27% gefährliche Atomkraft, 1% Erneuerbare Energien“ klärte ZuschauerInnen und LäuferInnen über das wahre Geschäftsmodell von RWE auf.
Kohleverschmiert war dabei das Kohle-Laufteam von Greenpeace Hannover unterwegs, während im Staffelstab des Atom-Team ein besonders kreativer Clou schlummerte: während des Zieleinlaufs wurde aus diesem ein kleines Handbanner gezogen.
Kreativer Protest gegen RWE kam aber auch von anderen Teilnehmern, der Laufgruppe Kommmits und JANUN.

 

+++ HINTERGRUND +++


Von wegen voRWEg gehen!
RWE gehört zu den 4 großen Energiekonzernen, die durch ihre Monopolstellung die Strommärkte in Deutschland weitgehend kontrollieren. Durch ein Festhalten an fossilen und atomaren Energieträgern verschaffen sich diese großen Konzerne zwar schnelle Gewinne, aber keine nachhaltigen Perspektiven – sie blockieren seit Jahren massiv die Energiewende in Deutschland. Lediglich 0,5% des nachhaltig erzeugten Stroms stammte 2009 von den 4 großen Energieversorgern.

veRWEgener Dreck-Strom!
Laut dem RWE-Geschäftsbericht 2010 produzierte RWE den größten Anteil des Stroms aus klimaschädlicher Braun- und Steinkohle (63%). 27% des produzierten RWE-Stroms stammte aus gefährlicher Atomkraft. Den traurigen letzten Platz belegen bei RWE die Erneuerbaren Energien mit lediglich 1%. Damit liegt RWE weit unter dem Bundesdurchschnitt der Erneuerbaren Energien von insgesamt 17%.

RWE belügt die Verbraucher!
RWE betreibt zudem immer wieder durch das Vortäuschen von bewusst falschen Tatsachen „Greenwashing“, indem durch Werbung und Image-Kampagnen der Eindruck erweckt wird, dass sich RWE für den Klimaschutz engagiert und auf Erneuerbare Energien setzt (siehe z.B. Werbespot „Energieriese“ im Sommer 2009). Doch der Strommix spricht ebenso gegen RWE wie seine Lobbyarbeit gegen effektiven Klimaschutz auf EU-Ebene. Fakt ist, dass RWE auch in Zukunft weiter an Kohle- und Atomstrom festhält und neue Kohle- und Atomkraftwerke baut.

Klimakiller Braun-/Steinkohle!
RWE zählt zu den größten CO2-Produzenten in Europa. Allein der Anteil der Braunkohle liegt bei fast 40%. Braunkohle ist die schmutzigste Art der Stromerzeugung: größter Klimakiller, Menschen müssen umgesiedelt werden, ganze Landstriche sind hinterher unbewohnbar.

Um den Klimawandel zu stoppen, soll bis zum Jahr 2020 der Treib­hausgasausstoß um 40%  gegenüber 1990 sinken. Dies Ziel kann nur erreicht werden, wenn die Stromerzeugung aus Kohlekraft zurückgeht.
RWE baut trotz der vereinbarten Klimaschutzziele z.B. mit dem Braun­kohlekraftwerk in Neurath einen der größten Klimakiller der EU. Neue Kraftwerke werden unter dem Deckmantel der „Effizienz“ gebaut. Im Endeffekt wird aber mehr CO2 produziert, solange die alten ineffizienteren Kraftwerke zur Gewinnmaximierung weiterlaufen. Zudem zementiert RWE so die Kohlestromproduktion für die nächsten Jahrzehnte.

Atomkraft ist ein IrRWEg!
RWE betreibt 5 Atomkraftwerke in Deutschland. Zudem gehört RWE ein Sechstel der Uran­anreicherungsanlage Gronau (Niedersachsen).  Die Kernkraftwerke Bibils A und B sind zurzeit aufgrund des neu beschlossenen Atomausstiegs abge­schaltet.
Trotz der Gefahren und dem tödlichen Risiko, welches aktuell immer noch in Fukushima zu beobachten ist, setzt RWE auch in Zukunft weiter auf Atomkraft. Der Konzern reichte z.B. am 01.April 2011 beim Verwaltungsgerichtshof Kassel Klage gegen die Abschaltung von Biblis A und B aufgrund des Atom-Moratoriums ein. Zudem ist RWE aktuell an den Plänen zum Neubau von Atomkraftwerken in den Niederlanden und Großbritannien beteiligt.
Ein Zitat aus dem aktuellen Geschäftsbericht 2010 von RWE gaukelt vor: „Sauber. Sicher. Bezahlbar. Kernenergie als Partner der erneuerbaren Energien ist die beste Lösung.“ Diese Aussage ist schlichtweg falsch: Kernkraftwerke sind schwerfällig und träge, sie lassen sich nicht einfach mal schnell rauf- und runterfahren. Atomkraftwerke können im Gegensatz zu effizienten Gaskraftwerken die wetterbedingten Energieschwankungen aus Wind, Wasser- und Solaranlagen nicht sicher regulieren. Kernenergie und Erneuerbare Energien passen nicht zusammen.
Verantwortung heißt abschalten!

GREENPEACE fordert:

  • Den Ausstieg aus dem klimaschädlichsten Energieträger Braunkohle bis 2030 und den endgültigen Kohleausstieg bis 2040.
  • 100% Erneuerbare Energien bis 2050 inklusive eines schnelleren Atomausstiegs. Wie es funktionieren könnte, steht im Energiekonzept „Der Plan“ von Greenpeace.
  • Wechseln Sie zu einem echten Ökostromanbieter. Sagen Sie Nein zu RWE, Kohle und Atom.

 


Aktuelles:

> Typisch RWE – wie Energiekonzerne Deutschland blockieren

> Deutschlands Energieriesen: Zu 0,5 Prozent nachhaltig

Mehr zum Thema:
> zum Greenpeace-Energiekonzept [PDF-Dokument]
> Atomausstieg selber machen – Infos zu empfehlenswerten Ökostromanbietern