Meeresschutz jetzt! Greenpeace-Schiff in Hannover

Die "Beluga II" legte am Freitag und Samstag, im Rahmen der Meeresschutz-Tour, auch in Hannover am Mittellandkanal an. Über 300 Interessierte nutzten die Gelegenheit um sich über Meeresschutz und die "Beluga II" zu informieren.

Es wurden Schiffsführungen angeboten, zahlreiche Unterschriften gesammelt und Kinder konnten Holzfische bunt anmalen. Greenpeace Hannover machte zusätzlich mit einem Infostand auf die gravierende Situation in unseren Meeren aufmerksam.

Fotos und Impressionen aus Hannover findet Ihr hier.

Nächste Stationen der „Meeresschutz-Tour“ sind Braunschweig am 10.Oktober 2011 und Wolfsburg am 12.Oktober 2011.


Rund 90% der kommerziell genutzten Fischbestände in Europa sind überfischt

Laut Welternährungsorganisation gelten allein 30% als so überfischt, dass eine Regeneration wahrscheinlich nicht mehr möglich ist. Einige Fischarten sind in bestimmten Gebieten schon komplett verschwunden – z.B. gibt es in der Nordsee keinen Thunfisch mehr.

Schuld daran ist vor allem die Industriefischerei, die hohen Beifangquoten und zerstörerische Fangmethoden, welche zu einer rücksichtslosen Zerstörung des Lebensraums Meer führen.
Nachdem bereits europäische Fangflotten unsere heimischen Gewässer nahezu leergefischt haben, weichen sie nun häufig schon in andere Meere aus und plündern dort z.B. vor der Küste Westafrikas die Fischbestände. Zum Vergleich: Ein großer Fischtrawler ist bis zu 140m lang und kann pro Tag mehrere hundert Tonnen Fisch verarbeiten. Ein großes „afrikanisches“ Fischerboot braucht hingegen bis zu zwei Wochen um 10 Tonnen Fisch zu verarbeiten.

Greenpeace schützt Meeresschutzgebiete in der Nordsee!

Doch auch vor unserer eigenen Haustür gibt es gravierende Probleme: Seit 2004 zählen über 30% der Nordsee zu sogenannten Natura2000-Schutzgebieten. Doch diese Schutzgebiete existieren nur auf dem Papier, da dort weiterhin Fischerei und sogar der Abbau von Sand und Kies zugelassen ist. Dabei können nur konsequente Schutzgebiete den Meereslebewesen die nötige Ruhe und Regeneration bieten.

Es ist daher paradox: Einerseits setzt sich die Bundesregierung international für den Walschutz ein, möchte aber in Natura2000-Gebieten die Fischerei weiterhin zulassen und Stellnetze lediglich mit sogenannten Pingern (senden akustische Signale) ausrüsten. Damit werden allerdings Schweinswale aus ihrem Lebens- und Schutzraum vertrieben.

Greenpeace-Aktivisten haben daher über 320 Felsbrocken in deutschen und niederländischen Natura2000-Schutzgebieten versenkt – zum Schutz der Meere und deren Bewohner vor Schleppnetze. Die Steine sollen eine Fischerei in den ausgewiesenen Schutzgebieten verhindern. Die Position der versenkten Steine wurde selbstverständlich den Behörden und Fischern bekannt gegeben, so dass eine Gefährdung von Menschen nicht gegeben ist.

Greenpeace fordert endlich ein Umdenken in der Politik!

  • Die aktuelle Reform der EU-Fischereipolitik bietet die einmalige Chance endliche eine nachhaltige Fischerei verbindlich festzuschreiben.
  • Schutzgebiete müssen konsequent angewendet werden. Schutz muss Schutz bedeuten! Mindestens 40% der Meere müssen dauerhaft geschützt werden.
  • Besonders zerstörerische Fischereimethoden wie der Grundschleppnetz-Fischerei auf der Hohen See müssen sofort verboten (Moratorium) werden.

 

MITMACHEN:
> Petition für eines bessere Fischereipolitik in Europa
> Beluga tourt für den Meeresschutz (Termine)
 
AKTUELLES:
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> Greenpeace-Kampagne „SOS Rettet unsere Meere“