Hände weg von der Solarkürzung – dezentrale Versorgung jetzt vorantreiben!
Die aktuelle Bundesregierung ist mit der Kürzung der Vergütung bei der Photovoltaik (PV) einer der größten Blockierer der Energiewende.
EIN KOMMENTAR
Als Gründe der drastischen Kürzung werden die anfallenden Kosten der Photovoltaik genannt. Das ist aber nur vorgeschoben, denn die Tatsachen sind folgende.
- Die Photovoltaik senkt nachweislich die Kosten an der Strombörse
- Die Photovoltaik wird durch Lerneffekte der Branche und Verbesserung der Technik von Tag zu Tag billiger.
- Der Anstieg der EEG-Umlage ist ab 2012 nur noch geringfügig. Konkret erhöht sich die EEG-Umlage pro 1GW neu errichteter PV-Anlagen lediglich um 0,03 Cent pro Kilowattstunde.
Das Kostenargument taugt also wahrlich nicht zur Begründung der starken Kürzung. Es geht um andere Dinge, die die Bundesregierung wohl antreibt. Die Gewinne und die Marktmacht der großen Stromkonzerne geraten durch die Zunahme der Erneuerbaren Energien unter Druck. Ein zügiger Ausbau der Erneuerbaren Energien macht den Bau neuer unflexibler Großkraftwerke mehr und mehr unrentabel.
Energiewende so nicht durchführbar
Allen voran die Photovoltaik ist in wenigen Jahren so günstig, dass die Anlagen sich ohne Förderungen wirtschaftlich betreiben lassen (Netzparität). Das ist dann der Durchbruch zu neuen Märkten hin zu einer dezentralen Energieversorgung – getragen von Privatpersonen und mittelständischen Akteuren. Photovoltaik-Anlagen sind dann eine der tragenden Säulen der dezentralen Vor-Ort-Energieversorgung. Es entstehen völlig neue Märkte und Geschäftsmodelle. Und genau diese neuen Geschäftsmodelle passen nicht in das Konzept der großen Stromkonzerne, das auf den Erhalt und Bau von zentralen Großkraftwerken beruht. Die großen Stromversorger versuchen auf allen politischen Ebenen den Durchbruch der Photovoltaik zu verhindern.
Kürzung ein schlechtes Signal für den Klimaschutz
Erneut zeigen sich die CDU und FDP Regierungen als Erfüllungsgehilfen der großen Stromkonzerne. Generell ist anzumerken, dass eine durchdachte Kürzung der Förderung von PV-Anlagen marktwirtschaftlich durchaus sinnvoll sein kann. Im Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) spricht man hier von Degression der Einspeisevergütungen. Nur die drastischen Kürzungen sprengen jeden Rahmen und bringen die hiesige Photovoltaik Branche unnötig unter Druck – mit ernstzunehmenden Folgen. Bricht der deutsche Vorzeige-PV-Markt zusammen, wäre das ein schlechtes Signal für die weltweiten Investitionen und Anstrengungen im Bereich der Erneuerbaren Energien – und somit ein schlechtes Signal für den Klimaschutz.
Weiterführender Link
Protest von Greenpeace Deutschland gegen Kürzung der Solarförderung