Was Strom wirklich kostet!

Ein Kommentar der hannöverschen Greenpeace Energie-AG. Insbesondere im Wahlkampfjahr wird das Thema Energiewende von großer Bedeutung sein. Wegen der berechtigten Sorge um die Bezahlbarkeit des Strompreises hat die derzeitige Bundesregierung die Energiewende wohl auf Eis gelegt, so scheint es zumindest. Fast täglich gibt es Schlagzeilen gegen die Erneuerbaren Energien seitens des Regierungslagers. Es geht im Kern um die Beschneidung bzw. Abschaffung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG). Dadurch wird der Investitionsmarkt der Erneuerbaren Energien jedoch verunsichert, was faktisch ein Ausbremsen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien darstellt.

Ginge es aber wirklich um das Ziel Senkung des Strompreises, müßten andere Diskussionen geführt werden. Was kostet Strom wirklich, sind alle (Folge-)Kosten berücksichtigt und gibt es eine steuerliche Benachteiligung der Erneuerbaren Energien? Greenpeace hat hier mit anderen Instituten erste Überlegungen angeregt und Studien veröffentlicht:

  1. Es sollten Steuermodelle diskutiert werden. Gibt es eine Steuerreform hin zu Primärenergiesteuern bzw. Diffenzierung der Steuer gestaffelt nach Umweltfolge- und Risikokosten?
  2. Offenlegung der Benachteiligung der Erneuerbaren Energien im Energiemarkt. Es muß eine konsequente Offenlegung der versteckten Subventionen der althergebrachten Energieträger Kohle und Atom durchgeführt werden. Insbesondere die Umweltfolgekosten, die unzureichenden Haftungskosten im Falle eines atomaren Unfalls sowie die steuerfreien Rücklagen für die Lagerung von Atommüll und Rückbau sind hier zu nennen und im Preis zu berücksichtigen.

Eines zeigen diese Studien bereits jetzt schon: Würde es diese Wettbewerbsnachteile im Energiemarkt nicht geben, könnten Erneuerbare Energien heute bereits ohne zusätzliche Förderung auskommen.

Weitere Informationen zur Steuergerechtigkeit bei Energieträgern und zu den versteckten, nicht eingepreisten Kosten von Kohle und Atom erfahren Sie hier: