2013: Greenpeace Hannover blickt zurück

Tatkräftig und vielfältig haben wir uns in Hannover im vergangenen Jahr für den Umweltschutz engagiert. Besonders erfreulich: Unsere Gruppe ist angewachsen und auch online unterstützen uns stetig mehr Menschen. Vielen Dank für eure Unterstützung! Es folgt eine Auswahl unserer Aktivitäten und Erfolge im Jahr 2013.

Vorneweg: Was 2014 kommt…

Lust mitzumachen? Dann schaut gerne vorbei! Regelmäßig veranstalten wir einen Neuentreff, bei dem wir uns und unsere Arbeit(sweisen) vorstellen.

+++ Eine Auswahl: Das haben wir 2013 in Hannover bewegt +++

Das Jahr 2013 begann ereignisreich, was nicht zu letzt auch an der Landtagswahl in Niedersachsen lag. In unserem Wahlkompass für Umweltpolitik harkten wir nach, was die Spitzenkandidaten der Parteien unter Umweltpolitik verstanden und protestierten beispielsweise während den rot-grünen Koalitionsverhandlungen für einen Ausschluss Gorlebens aus einem Endlager-Suchverfahren.

Zugleich stand Anfang des Jahres das umstrittene Gentechnik-Schulprojekt HannoverGEN im Fokus unserer Arbeit. Das Projekt wurde in der Vergangenheit immer wieder von verschiedenen Akteuren u.a. als „einseitig“, „manipulativ“ und „Lobbyismus“-Projekt für Gentechnik in der Landwirtschaft kritisiert. Unsere regionale Kampagne konnte nach der Landtagswahl einen großen Erfolg verbuchen: Die neue Landesregierung aus SPD und Grünen verkündete die Beendigung von HannoverGEN.
Die Ankündigung führte teils zu harschen Reaktionen, insbesondere bei Gentechnik-Befürwortern. Verständlich waren hingegen die Sorgen um eine sinnvolle Weiternutzung der Schülerlabore. Auch wir von Greenpeace Hannover hatten stets betont, dass die Politik eine moderne und ausgewogene Bildung sicherstellen muss. Dazu gehört auch Praxisunterricht.
Rot-Grün reagierte und kündigte ein neues Konzept für die Schülerlabore an. Wir begrüßen dies und verfolgen die weiteren Entwicklungen natürlich weiter!

Energie / Klima: Das Thema begleitete uns das ganze Jahr über und wird sicherlich auch in diesem Jahr entscheidend sein – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Denn die Energiepolitik der schwarz-gelben Bundesregierung hat mit dazu geführt, dass es erhebliche Fehlentwicklungen in diesem Bereich gibt. Mit Aktionen und auf Demos haben wir für einen Kohleausstieg und für eine konsequente Energiewende demonstriert – u.a. auf der Energiewende-Demo in Berlin (November) und einer CDU-Kundgebung mit Angela Merkel (September).

Im März nahmen wir an der Aktion- und Menschenkette gegen Atomkraft teil. Rund 20.000 Menschen demonstrierten gegen das AKW Grohnde bei Hameln, denn die Gefahr durch Atomkraftwerke ist weiterhin allgegenwärtig, ebenso wie die ungeklärte Endlagerungsfrage.

Ein Vortrag im Dezember informierte uns über aktuelle Diskussionen und Positionen in der internationalen Klimaschutzpolitik. Das enttäuschende Ergebnis der Klimakonferenz in Warschau offenbarte auch die völlig unzureichende Klimaschutzpolitik der Bundesregierung. Die neue Bundesregierung muss endlich wieder auf Klimaschutz-Kurs gehen und zugleich die Weichen für eine konsequente Energiewende stellen. Dass es dazu weiterhin Druck von der Straße braucht, zeigt der Unwille von SPD und CDU/CSU aus der schmutzigen Kohlekraft auszusteigen. Wir unterstützten z.B. die Sammlung von Einwendungen gegen den Braunkohle-Tagebau in der Lausitz (Juni). Letztlich wurden mehr als 120.000 Einwendungen gegen den geplanten Braunkohletagebau Welzow-Süd II bei Cottbus geschrieben.

Wir bleiben dran: Für eine konsequente Energiewende – ökologisch & sozial!
 
Arktis: Unsere zukünftige Energiepolitik entscheidet sich derzeit auch am Nordpol. Die Anrainerstaaten und Ölkonzerne (wie Shell und Gazprom) scheinen weder Kosten, noch Risiken zu scheuen. Wir haben daher das ganze Jahr über immer wieder mit verschiedenen Aktionen auf die riskanten Ölbohrungen hingewiesen und Unterschriften für den Schutz der Arktis gesammelt – z.B. mit dem Pfeil „Wäre hier Öl, Shell würde bohren!“ (Juli). Eisbärin Paula besuchte uns zweimal in Hannover (März/August) und wurde von Bürgermeister Bernd Strauch, sowie Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann empfangen.

Überschattet wurden unsere Bemühungen um ein Schutzgebiet in der Arktis, als im September nach einem friedlichen Protest an einer Gazprom-Plattform 28 Greenpeace-Aktivisten und zwei Journalisten inhaftiert und rund 100 Tage in Russland festgesetzt wurden. Weltweit solidarisieren sich daraufhin Millionen von Menschen mit den sogenannten Arctic 30 – darunter Politiker und Prominente. Unsere Arbeit war in diesem Zeitraum stark von diesen Ereignissen geprägt. Mit zahlreichen Solidaritätsaktionen (September-November) sammelten wir Unterschriften, informierten die Bevölkerung und forderten gemeinsam die Freilassung der Arctic 30, sowie den Schutz der Arktis. Durch eine Amnestie sind diese nun endlich Ende des Jahres freigekommen. Eine gute Nachricht, wenngleich die Arktis weiterhin bedroht bleibt.
Die vielen positiven Rückmeldungen bei unseren Aktionen haben uns aber sehr beeindruckt. Es gibt uns Mut für zukünftige Auseinandersetzungen, die Greenpeace weiterhin konsequent und friedlich angehen wird. Denn Arktisschutz ist kein Verbrechen!

Landwirtschaft/Chemie: Wir beteiligten uns an landes- und bundesweiten Demonstrationen um für eine ökologische & bäuerliche Landwirtschaft zu demonstrieren: die große Agrardemo in Berlin, die Umzingelung des Landtages (beides im Januar) und die Schlachthofumzingelung in Wietze (August). Außerdem beteiligten wir uns an dem bundesweiten Aktionstag zum Schutz der Bienen (Juni) und forderten die Baumarktketten auf, bienenschädliche Pestizide aus ihrem Sortiment zu nehmen. Die Baumärkte reagierten: Toom kündigte sogar an, zukünftig alle im Greenpeace-Report ‚Bye Bye Biene‘ genannten Pestizide aus dem Sortiment zu nehmen.

Auch die Detox-Kampagne blieb ein Thema – u.a. protestierte unsere Greenpeace Jugend Hannover dafür (Februar), dass Textilien-Hersteller auf den Einsatz von giftigen Chemikalien in ihrer Produktion verzichten sollen. Mit dem „Detox-Catway“ macht Greenpeace transparent, welche Modemarken es wirklich ernst meinen mit der „Entgiftung“. Wir bleiben dran!

Wälder / Meere: Zum Thema Wald waren wir dieses Jahr nicht so aktiv – auch wenn Waldschutz bei Greenpeace Deutschland weiterhin eine Rolle spielt. Erwähnenswert ist aber ein Vortrag, den ein Göttinger Förster auf unsere Einladung hin zum Thema nachhaltige Waldwirtschaft hielt.

Beim Thema Meere konzentrierten wir unsere Aufmerksamkeit auf die EU-Fischereireform. Am 30. Mai einigten sich EU-Politiker nach mehreren Jahren zäher Verhandlungen auf das Herzstück zur Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik in Europa. Ein Wendepunkt – wenn auch mit einigen Schwachstellen. Das eine solche Reform längst überfällig war, wurde auch deutlich, als wir mit einer Papierschiffchen-Unterschriftenaktion über 760 Unterschriften für eine nachhaltige Fischerei (Juni) sammeln konnten.

Was noch so alles 2013 passierte und was Greenpeace (auch zusammen mit anderen Umweltschützern) erreicht hat, könnt ihr im Jahresrückblick von Greenpeace Deutschland nachlesen…

[Text: D. Petersen, J. Hesse]