Achtung! Bald mit Gentechnik-Futter?

Supermarktketten wie Lidl, Aldi & Co. wollen aus der gentechnikfreien Fütterung des Geflügels aussteigen. In Hannover haben wir darum heute die Kunden in den Lidl-Filialen in Linden-Mitte und Vahrenwald informiert, sowie Geflügelprodukte & Eier entsprechend gekennzeichnet.

Vor dem Supermarkt stellten die Aktivisten ein 2 x 1,20 Meter großes Plakat in Form eines Lidl-Werbeflyers auf und informierten die Kunden über unverantwortliche Billigpreise. Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger möchte keine Gentechnik im Essen haben. Mit einem Siegel „Ohne Gentechnik“ könnte die Lebensmittelindustrie Klarheit schaffen. Doch sie will nicht!

Lidl hatte vor kurzem die Billigfleischpolitik seines Konkurrenten Aldi öffentlich kritisiert, stellt sich aber selber nicht der Verantwortung. Greenpeace fordert von Lidl & Co., bei den Eigenmarken auf Gentechnik-Futter zu verzichten und diese Produkte mit dem Siegel „Ohne Gentechnik“ zu bewerben, um so den Anbau von Gentechnik-Soja nicht zu fördern. In 35 Städten unterstützten Greenpeace-Aktivisten den Protest gegen Gentechnik in Lebensmitteln.

Industrielle Landwirtschaft belastet Umwelt und Natur

Im Vergleich zur Vorsaison gibt es nach Angaben des brasilianischen Verbandes der Produzenten gentechnikfreier Soja (Abrange) zehn Prozent mehr gentechnikfreie Soja. Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hingegen behauptet, dass gentechnikfreie Futtermittel nicht ausreichend verfügbar seien. Aus diesem Grund kündigten die Geflügelproduzenten Mitte Februar an, nach 14 Jahren wieder Gentechnik-Soja verfüttern zu wollen. Dabei kostet ein gentechnikfrei gefüttertes Huhn nur drei bis acht Cent mehr. Doch statt etwas für Umwelt, Tier und Mensch zu tun, setzt auch Lidl lieber auf unverantwortliche Billigproduktion.

Greenpeace steht für eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft. Gentechnik in der Landwirtschaft lehnen wir als Risikotechnologie ab, denn es führt zu mehr Gifteinsatz und bedroht die Artenvielfalt.

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Hintergrund: Greenpeace hat am Donnerstag veröffentlicht, wie sich der deutsche Einzelhandel zum Einsatz von Gentechnik-Futter positioniert. Das Ergebnis: Ein Großteil des Handels will die Mehrkosten für bessere produziertes Geflügelfleisch und Eier nicht bezahlen. Aldi und Lidl führen dabei den Preiskrieg um das Billighuhn an. Lediglich Rewe und tegut garantieren weiterhin eine gentechnikfreie Fütterung des Geflügels.

 

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