Warum „machen“ wir die Energiewende?

So schlecht kann das Instrument der Energiewende – das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – gar nicht sein, denn schließlich haben an die 100 Länder die Ideen des EEGs übernommen. Das EEG ist also ein Exportschlager.

Ein Kommentar der hannöverschen Greenpeace Energie-AG

Das EEG und die Energiewende sind kein Selbstzweck. Es geht um die Bewältigung des menschengemachten Klimawandels. Es sollten im großen Stile die Emissionen von Treibhausgasen verringert werden. Die aktuellen Zahlen und Appelle des Weltklimarates zeigen, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht. Auch die erhebliche Luftverschmutzung durch die Kohle- und Öl-Verbrennung zeigt, dass ein „Weiter-So“ mit der Energiegewinnung nicht tragbar ist.

Die Alternative kann nur die Energiewende sein

Also die Umstrukturierung der Energiegewinnung ohne Kohle, Öl und Atom in allen gesellschaftlichen Bereichen. In der jetzigen Diskussion gehen diese Notwendigkeiten einer Energiewende schnell unter. Energiewende ist zwar in aller Munde, wird aber nicht mit klaren Bekenntnissen und Richtungsentscheidungen durchgeführt. Die Energiewende wird oberflächlich nur als Kostentreiber gesehen.

Aber die „Kosten- und Klimawandeltreiber“ sind die althergebrachten Energiestrukturen. Denn jährlich importiert Deutschland fossile Energieträger im Wert von über 90 Mrd. Euro – immerhin 3,5% der jährlichen wirtschaftlichen Gesamtleistung.

Zudem fehlt es an Transparenz in der Preisgestaltung beim althergebrachten Energiesystem. Kohle, Öl und Atom werden weltweit über Steuergelder teuer finanziert – das sind versteckte Kosten. Das EEG ist hier offener und ehrlicher in der Benennung der Preise und wird dafür öffentlich kritisiert.

Das EEG muss dem technologischen Fortschritt angepasst werden

Von daher sind Reformen richtig. Damit die Energiewende nicht abgewürgt und unnötig teuer wird, sind aber diese wichtigen Punkte zu berücksichtigen.

  1. Klares Bekenntnis der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zur Energiewende. Es muß endlich ein Kohle-Ausstiegsgesetz verabschiedet werden.
  2. Rücknahme der Ausbaubegrenzungen (Deckel und Zubaukorridore) für Wind und Photovoltaik im Binnenland. Diese beiden Formen sind die Zugpferde der Energiewende im Stromsektor, der Zubau wird den Strompreis nicht mehr nennenswert belasten.
  3. Der Strompreis an der Börse sinkt durch die Erneuerbaren Energien nachweislich. Der preissenkende Effekt (Merrit-Order-Effekt) muss endlich bei der Berechnung der EEG-Umlage berücksichtigt werden.
  4. Immer mehr Ökostrom verändert die Energiestruktur. Nach und nach müssen Flexibilitäts- und Speichermechanismen eingeführt werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Bislang hat die Politik hier keine klaren Regelungen getroffen.

Ideen, wie der neue Strommarkt aussehen könnte, sind unter www.greenpeace-energy.de und www.energiezukunft.eu zu finden.

Weiterführende Informationen: