Keine Geschäfte mit Walfängern!

Greenpeace-Ehrenamtliche informierten in über 20 deutschen Städten, darunter auch Hannover, zum Thema isländischer Walfang. Die Aktivisten klärten über die Verbindung der Fischmanufaktur „Deutsche See“ zur Walfangindustrie in Island auf.

In Hannover stieß die Aktion auf viel Interesse. 127 Passanten unterschrieben zudem einen Protest-Brief an die Fischmanufaktur. 

Die Verbindung: Deutsche See – HB Grandi hf – Walfangfirma Hvalur hf

Deutsche See bezieht Rotbarsch und anderen Fisch von dem isländischen Fischereiunternehmen „HB Grandi hf“. Dieses stellt seine Werkhallen der Walfangfirma „Hvalur hf“ zur Verfügung, die darin das Fleisch der erlegten Finnwale verarbeitet. Chefwalfänger Kristján Loftsson lenkt gleichzeitig als Vorstandsvorsitzender die Geschicke von HB Grandi hf, zu dessen Hauptkunden Deutsche See gehört. Er und seine Familie halten über die Walfangfirma Hvalur hf und weitere Zwischenfirmen einen Hauptanteil an dem Fischereiunternehmen.


Hintergrund: Island jagt zu kommerziellen Zwecken Minke- und Finnwale. In der laufenden Fangsaison stehen 154 bedrohte Finnwale auf der Abschussliste, die ausschließlich nach Japan exportiert werden. Weder in Island noch in Japan gibt es überhaupt einen Markt für Finnwalfleisch; es lagert unverkauft in Hallen – und wurde in Japan laut Medienberichten deshalb schon zu Hundefutter verarbeitet. Der Export verstößt gegen das internationale Handelsverbot für Walprodukte durch das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES. Lediglich durch ein Schlupfloch sieht sich Island formaljuristisch nicht an das Walfangverbot der Internationalen Walfangkommission gebunden. Die Mehrheit der isländischen Bevölkerung missbilligt den Walfang. Greenpeace fordert ein Ende der grausamen und unnötigen Jagd auf die bedrohten Wale im Nordost-Atlantik.