Schluss mit Billigfleisch!

In 43 deutschen Städten haben heute Greenpeace-Aktivisten gegen Gentechnik und Massentierhaltung bei McDonald‘s protestiert – auch in Hannover. Der Fast-Food-Konzern muss endlich Verantwortung übernehmen.

Aus Protest gegen Billigfleisch bei McDonald‘s kennzeichneten heute Greenpeace-Aktivisten in Hannover die Filialen in der Hildesheimer Str. 216 und Andreaestraße 1 mit Plakaten. Auf diesen ist eine Hühnerkralle in Form eines Stinkefingers zu sehen sowie die Forderungen: „Stoppt genmanipuliertes Futter!“ und „Stoppt Massentierhaltung!“.

Wir fordern:

  • Schluss mit Gentechnik in der Produktion von Fleisch, Eiern & Milch
  • artgerechte Tierhaltung und ein sinkender Einsatz von Antibiotika müssen in die Unternehmensleitlinien aufgenommen werden

Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass dies auch von Verbrauchern unterstützt wird. Forsa befragte vom 20. bis 24. März bundesweit 1.002 Personen. Auf die Frage: „Wie wichtig ist es Ihnen, dass Fast-Food-Restaurants wie McDonald‘s auf der Verpackung kennzeichnen, wenn Gen-Futter und Antibiotika eingesetzt werden?“ antwortete eine Mehrheit von 88 Prozent „wichtig“ oder „sehr wichtig“. 86 Prozent ist es darüber hinaus sehr wichtig oder wichtig, dass gar keine Gentechnik in der Geflügelmast zum Einsatz kommt. Eine starke Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes fordern 90 Prozent der Befragten.

Auch der Wissenschaftliche Beirat der Agrarpolitik forderte in einem aktuellen Gutachten Sofortmaßnahmen für eine artgerechte und umweltfreundliche Haltung der Tiere. Die derzeitigen Haltungsbedingungen für Nutztiere seien nicht zukunftsfähig. Zudem müsse die Privatwirtschaft Produkte aus schlechten Haltungsbedingungen aus dem Sortiment nehmen. 

Billige Produktion für McDonald‘s – Umweltschäden für alle

In Deutschland beliefert der zweitgrößte Geflügelproduzent Rothkötter McDonald‘s mit Hähnchenfleisch. Aktuelles Fotomaterial aus den Ställen belegt die miserable Haltung der Tiere. Greenpeace konnte außerdem in fünf Proben des Hähnchenfutters bis zu 100 Prozent Gentechnik nachweisen. McDonald‘s behauptet, Gentechnik in der Produktion sei „gängige Praxis am Markt“. Dabei haben Rewe, Edeka, Aldi und Lidl Gen-Soja in der Hähnchenmast aufgegeben. Der größte Geflügelproduzent Wiesenhof hat ebenfalls die Gentechnik aus dem Futtertrog verbannt.

Die Produktion von Billigfleisch wirft nicht nur ethische Fragen nach dem richtigen Umgang mit Tieren auf, sondern hat auch gefährliche Folgen für Mensch und Umwelt. Dazu gehört die Zunahme multiresistenter Keime auf Hähnchenfleisch durch den hohen Einsatz von Antibiotika in den Ställen. Böden und Wasser werden durch Nitrat aus Mist und Gülle verschmutzt. Der Anbau gentechnisch veränderter Futtermittelpflanzen führt zudem zu einem hohen Einsatz von Agrarchemikalien. Die Folgeschäden der skrupellosen Billigfleischproduktion müssen wir alle tragen – auch Verbraucher, die McDonald’s meiden.