„Wir lieben Lebensmittel“

Der bekannte Slogan der Supermarktkette Edeka wird bei deren Werbung und Verkauf von Billigfleisch ad absurdum geführt. Denn Billigfleisch stammt von Tieren aus der Haltungsform 1 und 2. Beide gelten für uns als tierschutzwidrig.

Zur Veranschaulichung: Bei Haltungsform 1 hat ein Schwein nicht mehr Platz zum Leben als die Bodenfläche von einem Dixi-Klo, ein Huhn hat weniger Platz als ein DIN A4-Blatt und ein Rind gerade mal die Fläche eines kleinen Einzelbettes.

Deshalb startete Greenpeace Hannover am 07.06.2021 bei Edeka am Herrenhäuser Markt eine Aktion. Auf den Scheiben des Supermarktes prangten für kurze Zeit Aufkleber mit den Aussagen:

  • Wir lieben Tierleid.
  • Wir lieben Artensterben.
  • Wir lieben Klimawandel.
»Wir lieben Lebensmittel«

Mit Hilfe von elektrischen Hochdruckreinigern wurden außerdem Clean-Graffitis gleichen Inhalts vor den Ausgängen mehrerer Edeka-Filialen und an belebten Orten in Hannover platziert. Mit Clean-Graffitis können Botschaften durch die partielle Reinigung verschmutzter Bodenplatten für begrenzte Zeit und auf schonende Art sichtbar gemacht werden.

Edeka als größter Lebensmitteleinzelhändler Deutschlands mit einem Nettojahresumsatz von 61 Mrd.€ (2019) muss sich endlich seiner Verantwortung stellen und den Supermarktketten Lidl und Rewe folgen, die mit der Auslistung von Fleisch der Haltungsform 1 im Jahr 2022 beginnen.

Wenn ihr unsere Forderungen an Edeka unterstützt, unterzeichnet gerne weiter unsere Petition an Edeka:

https://act.greenpeace.de/tierleid-garantie

Unsere Forderungen an die Politik sind eindeutig:

  • Die Kennzeichnung der Haltungsformen muss Pflicht werden
  • Keine Fleischwerbung mehr
  • Der Ausstieg aus der Haltungsform 1 und 2 muss gesetzlich festgelegt werden
  • Fleisch der Haltungsform 3 und 4 muss bundesweit zur Verfügung stehen
  • Keine Subventionen mehr für Fleisch
  • Umstellung auf ökologische und sozialverträgliche Landwirtschaft
  • Der Handel muss angehalten werden, langfristige Verträge mit bäuerlichen Betrieben zu machen und diese fair bezahlen
  • Subventionen darf es generell nur für natur-, klima- und artgerechte Landwirtschaft geben

Laut einer Studie des Umweltprogramms der UNO vom Februar 2021 ist der Fleischkonsum der weltweit größte Naturzerstörer [1], [2]. Deshalb müssen wir unsere Essgewohnheiten verändern. Jeder Mensch kann dazu beitragen, denn „die Dosis macht das Gift“.

Beitragsbild: Greenpeace Hannover
Foto (unten): Insa Hagemann / Greenpeace

[1] https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/uno-bericht-fleischkonsum-ist-groesster-naturzerstoerer-a-0b441812-4ed4-44ca-91a9-a83dedca4dbc
[2] https://www.chathamhouse.org/2021/02/food-system-impacts-biodiversity-loss/summary