Fangfrisch aus Hannover – Breites Bündnis sensibilisiert für die Plastikkrise

Am Samstag, den 18. September 2021, war wieder der jährliche World-Cleanup-Day, an dem sich auch dieses Jahr weltweit Millionen ehrenamtlicher Helfer:innen in 177 Ländern für eine plastikfreie Zukunft engagierten. In diesem Rahmen veranstalteten wir am Wochenende des 18. und 19. September zum inzwischen fünften Mal unter dem Titel „Fangfrisch aus Hannover“ eine umfassende Cleanup-Aktion in und an den Gewässern Hannovers. Die gemeinsame Organisation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Niedersachsen feierte dabei ihre Premiere und ermöglichte eine weitere Vergrößerung dieses Aktionsformats.

Neben dem BUND Niedersachsen waren mehrere Kanuclubs und Fischereivereine, die Maschseeaufsicht der Stadt Hannover, der aha Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover, die Stadtentwässerung Hannover, die Leinewelle und die WASPO Tauchgruppe Teil des breiten Bündnisses. Dieses Team aus über 100 Menschen erzeugte in und an der Leine, der Ihme, dem Mittellandkanal und den Maschteichen eine beachtliche Welle gegen Plastikmüll. Am Ende des Tages kamen diverse Müllberge mit einer Gesamtgröße von ungefähr 20 Kubikmetern zusammen. Zu erwähnen ist auch, dass diese Form des Müllsammelns leider zu den täglichen Aufgaben der Mitarbeiter:innen der Maschseeaufsicht gehört.

Anschließend wurde die „Beute“ mit Hilfe der Stadtentwässerung zum Maschseeufer gebracht und dort am Sonntag „fangfrisch“ präsentiert. Aha sorgte nach Ende der Aktion für die sachgerechte Entsorgung der üppigen Auslage. Mit dieser Aktion möchte das Bündnis die Bevölkerung Hannovers weiter dafür sensibilisieren, dass die allgemein bekannten Probleme unseres Plastikmülls in den Weltmeeren ihren Ursprung auch hier in Hannover haben. Jede achtlos fallengelassene Tüte, Verpackung und Kippe kann mit der Unterstützung von Wind und Regen ihren Weg in die Flüsse finden und so letztendlich auch ins Meer gelangen.

Fangfrisch aus Hannover

Die zentrale Lösung der Plastikkrise lautet dabei: „Mehrweg statt mehr Müll“! Wir als Teil von Greenpeace Deutschland fordern deshalb von der Politik, Mehrwegverpackungen und unverpacktes Einkaufen flächendeckend als Standard einzuführen. Mehrwegsysteme müssen verpflichtend gelten und dürfen kein bloßes Zusatzangebot sein. Unterschreibt deshalb unsere Petition:

https://t.co/Awk7kpKsNY

Wer noch auf der Suche nach Möglichkeiten ist, um in Hannover und ganz Deutschland ohne unnötigen Verpackungsmüll einkaufen zu gehen, wird indes hier fündig und kann die Reuse-Revolution-Map auch immer weiter ergänzen:

https://reuse-revolution-map.greenpeace.de/

Wir konnten an beiden Tagen viele anregende Gespräche mit Passantinnen und Passanten führen und auch in der Presse, dem Fahrgastfernsehen der Üstra sowie den Sozialen Medien ist unsere Botschaft verbreitet worden. Zum Ende sei noch erwähnt, dass wir zwei Wochen zuvor bereits eine ähnliche Aktion zusammen mit der lokalen BUND-Gruppe in Hameln durchgeführt haben. Dabei ist ebenfalls mit ca. 7 Kubikmetern eine beachtliche Menge Müll aus der Weser zusammengekommen, wie der Bericht des BUND zeigt:

https://www.bund-hameln-pyrmont.net/service/meldungen/detail/news/weser-clean-up-tour-04-05092021/

Text: Nick Hutchings, Fabian Willers
Fotos: Nick Hutchings