Hannoveraner:innen senden »Zwei Cent« für gerechten Umweltschutz
Milliardärssteuer kann klimaneutrale Transformation gerecht finanzieren.
Das reichste Prozent der Deutschen emittiert pro Person ein Zigfaches mehr als ein Mensch des ärmeren Teils unserer Bevölkerung. Gleichzeitig ist ihr Vermögen im wesentlichen durch eine emissionsintensive Wirtschaft und Umweltausbeutung entstanden. Damit sind sie deutlich stärker für die Eskalation der Klimakrise verantwortlich und zahlen gleichzeitig deutlich weniger Steuern als die restlichen 99% der Bevölkerung. Deshalb fordern wir eine Milliardärssteuer für Klimagerechtigkeit und zur Finanzierung der klimaneutralen Transformation.
Greenpeace hat am Samstag bundesweit in 44 Städten Menschen die Möglichkeit geboten, den Kanzlerkandidaten der Union, SPD und Grünen wortwörtlich ihre »Zwei Cent« zu diesem Thema zu schicken. Warum 2 Cent? Aus dem Amerikanischen stammt die Redewendung »seine 2 Cents dazugeben«, wenn man seine Meinung einbringen will. Genau das machen wir gemeinsam mit vielen Aktiven! Außerdem fordern wir 2 Prozent Milliardärssteuer auf große Vermögen. Auch die Ortsgruppe Hannover war dabei und die Hannoveraner:innen konnten in der Innenstadt am »Mann mit Hirsch« ihre 2-Cent-Münzen mit vorbereiteten Anschreiben eintüten. Damit fordern sie eine gerechte Finanzierung der anstehenden Zukunftsaufgaben über eine ökologische Milliardärssteuer. Mit den Einnahmen aus einer Milliardärssteuer könnten wichtige Klimaschutzprojekte wie der Ausbau von Bus und Bahn und ein günstiges Ticket für alle finanziert werden. Das wäre auch gerecht, denn gerade die Superreichen verursachen besonders viele klimaschädliche Emissionen.
Wir fordern eine Steuer von zwei Prozent auf Vermögen ab 100 Millionen Euro, die weniger als 5.000 Superreiche in Deutschland betreffen würde. Zusätzlich sollte eine ökologische Lenkwirkung eingebaut werden: Investiertes Vermögen, das nicht den Pariser Klimazielen entspricht, soll mit zusätzlichen 0,5 Prozent besteuert werden. Das schafft erhebliche Investitionsanreize für die Dekarbonisierung von Vermögen und sorgt für eine verursachergerechte Verteilung der Kosten der Klimakrise. Bis Ende 2030 könnten so Mehreinnahmen von insgesamt bis zu 200 Milliarden Euro erzielt werden. Damit ließen sich Klimaschutzmaßnahmen und die ökologische Modernisierung finanzieren. Details zu unserem Steuerkonzept findest du unter https://www.greenpeace.de/publikationen/billions-for-millions
Wähler:inenn können auch von zu Hause aus aktiv werden.
So kannst du mitmachen: Druck das Anschreiben aus und sende es zusammen mit einer 2-Cent-Münze an die Kanzlerkandidaten: https://greenwire.greenpeace.de/aktiv-milliardaerssteuer
Außerdem kannst du eine Mail an die Bundestagskandidat:innen aus deinem Wahlkreis schicken: https://act.greenpeace.de/superreiche-fuers-klima
Wahlprogrammcheck offenbart Schwächen bei der Finanzierung.
Drei Wochen vor der Bundestagswahl bleiben die großen Parteien wichtige Antworten zu ihrer Umwelt- und Klimapolitik schuldig. So lässt etwa die Union völlig offen, wie die anstehende Modernisierung im Verkehr oder in der Wärmeversorgung mit dem nötigen Tempo solide und gerecht finanziert werden kann. SPD und Grüne deuten mögliche Finanzierungen an, haben finanzpolitische Weichenstellungen innerhalb der Ampel-Regierung aber zuletzt nicht vorangebracht. Dazu gibt es noch einen Schnellcheck der Wahlprogramme: https://www.act.gp/wahlprogrammcheck

