Deutschland ist erneuerbar, Mc Allister!

Hannover, 14.04.2011 – Einen Tag vor dem Energiegipfel in Berlin übergibt Greenpeace Hannover an den Ministerpräsident David McAllister (CDU) das neue Greenpeace-Energiekonzept „Der Plan“. Dieses bestätigt: Die Stilllegung der 17 deutschen Atomkraftwerke kann bis 2015 erfolgen – ohne dass dadurch negative Folgen für die Sicherheit der Stromversorgung, den Klimaschutz oder die Energiekosten entstehen.

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Da der Ministerpräsident sich in der Landtagssitzung befand, wurde das Energiekonzept stellvertretend von Herrn Schörshusen (Referatsleiter Energie und Umwelt) und Herrn Wagner (Pressesprecher) entgegen genommen.
In Niedersachsen müssten von 2011 bis 2015 drei AKW endgültig abgeschaltet und von 2013 bis 2017 drei Gaskraftwerke in Betrieb genommen werden.

Die Aktivisten stehen mit einem Atom-Zeichen, das zu einem dreidimensionalen Windrad gefaltet ist, vor der niedersächsischen Staatskanzlei. Sie appellieren: „Deutschland ist erneuerbar“ und fordern Ministerpräsident David McAllister auf, sich beim Energiegipfel für einen Atomausstieg bis 2015 einzusetzen.

„Wenn Regierung und Opposition morgen im Kanzleramt über den Atomausstieg diskutieren, müssen sie sich am Machbaren orientieren. Für den Betrieb eines einzigen Atommeilers über 2015 hinaus gibt es keine Rechtfertigung“, sagt Gustav von Blanckenburg, Energie-Ansprechpartner von Greenpeace Hannover, „David McAllister muss die Sicherheit der Bürger über die Interessen der AKW-Betreiber stellen und die nachhaltige Entwicklung in Niedersachsen vorantreiben.“

Wenn die 17 deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, müssen Kraftwerkskapazitäten von 21.000 Megawatt ersetzt werden. In jahres- und kraftwerksgenauen Berechnungen legt Greenpeace dar, wie dies in jedem Jahr und zu jeder Zeit ohne Stromimporte gewährleistet werden kann. Die Basis der Berechnungen sind Zahlen aktueller Kraftwerksplanung des Bundesverbands für Energiewirtschaft.

Der zu ersetzende Strom kommt überwiegend aus Windstrom- und Solaranlagen sowie geplanten und schon im Bau befindlichen Gaskraftwerken, der Brückentechnologie für eine Energieversorgung ohne Atomkraft und Kohlekraft. In Niedersachsen müssten das AKW Unterweser abgeschaltet bleiben, das AKW Grohnde müsste 2014 und das AKW Emsland 2015 vom Netz genommen werden. Außerdem müssten zwei Gaskraftwerke in Betrieb genommen werden: In Emden sollte das in Planung befindliche Gaskraftwerk 2014 ans Netz gehen. Auch an einen möglichen Standort in Meppen könnte ein Gaskraftwerk gebaut werden.

Die Berechnungen haben zudem ergeben, dass weniger Kohlekraftwerke benötigt werden als zurzeit im Bau und in Planung sind. Zusätzliche Kohlekraftwerke werden nicht gebraucht, ab 2013 kann sogar mit der Abschaltung alter, besonders klimaschädlicher Kohlekraftwerke begonnen werden.

Zu den Aktions-Fotos…

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