Protest für besseren Waldschutz auf EU-Ebene

Für ein starkes EU-Gesetz zum weltweiten Waldschutz demonstrierte Greenpeace Hannover Ende August 2022 als Teil eines bundesweiten Protests, an dem Greenpeace-Gruppen aus über 30 Städten teilnahmen. Mit Hilfe von Feuerbannern verbildlichten wir in der Osterstraße, wie die Wälder der Erde für Agrarflächen abgefackelt werden. Viele Passant:innen konnten sich an unserem Stand über die Problematik informieren und mit einer Petition die Politik zum Handeln auffordern. Falls ihr unseren Stand verpasst habt, könnt ihr trotzdem hier für mehr Waldschutz unterschreiben: https://act.greenpeace.de/waldzerstoerung-stoppen

Entscheidende Abstimmung steht kurz bevor

Die EU möchte diese Zerstörung durch ein Gesetz für weltweiten Waldschutz reduzieren: Hierdurch müssten Unternehmen dokumentieren, dass die Produkte, die sie auf den EU-Binnenmarkt bringen und die Rindfleisch, Soja, Kakao, Kautschuk, Holz und Palmöl enthalten, nicht in Zusammenhang mit Waldzerstörung stehen. Zwar ist dieses Gesetz eine einmalige Chance, wirklich etwas für den Waldschutz zu tun. Nur hat der bisherige Entwurf noch zu viele Schlupflöcher, die seine Wirkung vehement schwächen. So kann es beispielsweise passieren, dass sich Probleme in andere Ökosysteme, wie Savannen, verschieben.

Der Gesetzesentwurf deckt riesige Waldflächen nicht ab

Das Gesetz steht vor einer entscheidenden Abstimmung: Im September beschließt das EU-Parlament, mit welchem Text es in den anschließenden Trilog mit EU-Kommission und Mitgliedstaaten einsteigt. Problematisch ist, dass der bisherige Text eklatante Lücken aufweist. So umfasst das Gesetz beispielsweise nur Urwälder. Das lässt riesige Waldflächen außen vor, darunter nahezu alle Wälder innerhalb der EU. Auch andere Ökosysteme wie Savannen und Feuchtgebiete bleiben im Entwurf unberücksichtigt: Obwohl sie für Klimaschutz und Artenvielfalt von großer Bedeutung sind, verenden dort jedes Jahr Millionen von Tieren durch Rodungsbrände.

Dieser Sommer hat gezeigt: Wälder in Deutschland und der ganzen Welt verbrennen vor unseren Augen – durch Dürre, Hitze und weil sie falsch bewirtschaftet oder für Agrarflächen gerodet werden. Nur ein starkes EU-Gesetz, das Produkte aus Waldzerstörung in der EU verbietet, kann einen wichtigen Beitrag für mehr Waldschutz weltweit leisten.

Foto und Text: Greenpeace Hannover