Fahrradaktion: UNMORALISCHE FLEISCHWERBUNG STOPPEN!
Was bieten die Supermarktketten in Hannover an? Tiefstpreise und Lockangebote!
Dagegen haben wir uns mit unserer Aktion in den letzten Wochen gewehrt, die Supermärkte kritisiert und Verbraucher:innen auf das schädliche System Billigfleisch aufmerksam gemacht. Mit unserer Botschaft plakatierte Fahrräder haben diversen Supermärkten in Hannover einen Besuch abgestattet, wie unsere Reiseroute zeigt.
Waldrodung, Tierleid und Artensterben sind das Resultat einer verfehlten Agrarpolitik mit viel zu hohem Fleischkonsum und -export. Eine aktuelle UN-Studie [1] belegt, dass Fleisch einer der größten Naturzerstörer ist: Die Tierhaltung ist weltweit für 14,5% der Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Tiere artgerecht zu halten, ist nicht nur eine Frage der Moral, sondern hilft daher auch dem Umwelt- und Klimaschutz. Eine unvorstellbar große Zahl: Mehr als 770 Millionen Schweine, Rinder, Hühner, Puten, Schafe und weitere Tiere werden jährlich in Deutschland geschlachtet (Stand 2019). Im Gegensatz zu Millionen liebevoll umsorgten Haustieren erleiden sie in der Regel ein kurzes, qualvolles Leben. Die gesetzlichen Mindestregeln bei der Haltung von Nutztieren sind immer noch viel zu schwach; sie verstoßen beispielsweise bei der Schweinehaltung gegen das deutsche Tierschutzgesetz und damit gegen die Verfassung [2].
Greenpeace fordert, die Haltungsvorschriften zu verschärfen und sie den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Tierverhaltensforschung anzupassen: weniger Tiere, dafür in artgerechter Haltung. Außerdem ist ein Fleischwerbeverbot ein einfacher Schritt, der den Konsum und die Produktion von Fleisch verringern würde und der rechtlich umsetzbar ist. Daher unterzeichnet gerne – falls noch nicht geschehen – die Petition von Greenpeace Deutschland, die genau das fordert:
https://act.greenpeace.de/werbestopp-fleisch
Bei der Aktion ist uns noch Folgendes aufgefallen: Netto bewirbt auch in Hannover (hier in der Kriegerstraße) nicht nur Billigfleisch, sondern auch vegetarische Produkte.
Netto ahnt offensichtlich schon, in welche Richtung es gehen sollte, und dass die Kundschaft die Zeichen der Zeit erkannt hat. Vielleicht ein erster Schritt. Konsequent wäre jedoch jegliches Tierleid aus dem Regal zu nehmen, auf faire Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft zu setzen und auf Preisdumping zu verzichten. Die tatsächlichen Kosten der »günstigen« Produkte zahlten die Tiere vor ihrer Schlachtung, zahlen heute die Steuer- und Krankenkassenbeitragszahler:innen und morgen die Umwelt und nachfolgenden Generationen.
Links:
[1] http://www.fao.org/news/story/en/item/197623/icode/
[2] https://www.greenpeace.de/schweineleid